Die beste Cloud für Unternehmen – Ein Vergleich
Immer mehr Unternehmen und Organisationen entdecken die Vorteile von Cloud-Speichern. Die Cloud für ein Unternehmen muss jedoch anderen Anforderungen genügen als eine Cloud für Privatnutzerinnen und -nutzer. In dieser Liste vergleichen wir vier Anbieter, die bevorzugt von Unternehmen genutzt werden:
Zunächst geben wir einen kurzen Überblick, was bei der Auswahl der Cloud wichtig ist und was Sie beim Arbeiten in der Cloud beachten müssen.
Wichtigstes Auswahlkriterium: Gute Synchronisation
Die automatische Synchronisierung erlaubt es, auch offline mit Dateien zu arbeiten. Weil das erfahrungsgemäß in vielen Unternehmen ein häufiger Anwendungsfall ist, lohnt es sich, hier genauer hinzusehen.
Mit Sync werden ausgewählte Daten auf dem Computer synchronisiert, was bedeutet, dass eine große Datei gleich verfügbar ist, egal ob die Nutzerin oder der Nutzer gerade mit dem Internet verbunden ist oder nicht.
Bei Remote Access müssen die Daten erst über eine Online-Verbindung an den Computer der Person geschickt werden, die darauf zugreifen möchte. Bei großen Dateien dauert das entsprechend lange.
Die Einrichtung der automatischen Synchronisierung (Sync) bedeutet einen größeren Aufwand für den Cloud-Anbieter, bringt aber deutlich mehr Komfort für die Nutzerinnen und Nutzer. Das komfortable Ablegen von Dateien in der Cloud und der einfache Zugriff darauf ist bei der Cloud-Nutzung ein wichtiges Kriterium für Unternehmen. Besonders dann, wenn mehrere Teammitglieder an einer Datei arbeiten, ist es wichtig, dass die Synchronisierung einwandfrei funktioniert. Aus diesem Grund empfehlen wir nur Clouds mit gutem Sync-Client.
Auf Anregung aus unserer Community, haben wir den Aspekt der maximalen Dateigröße für die Synchronisation in unseren Vergleich mit aufgenommen und listen diese Kennzahl bei jedem Cloud-Dienst mit auf.
Datenschutz und Cloud-Speicher für Unternehmen
Wir empfehlen die Nutzung von Cloud-Speicherdiensten grundsätzlich nur in Kombination mit zusätzlicher, unabhängiger Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Nur durch gute Verschlüsselungssoftware kann verhindert werden, dass unbefugt Dritte sensible Unternehmensdaten auslesen können.
Für den Fall, dass der Cloud-Anbieter angegriffen wird, sind die erbeuteten Daten für die Cyber-Kriminellen nämlich nicht nutzbar. Des Weiteren sind sie auch vor dem Zugriff des Anbieters selbst geschützt. Sogar dann, wenn potentieller Missbrauch durch Behörden und Regierungen droht.
Im Jahr 2015 hat die ISO, die Internationale Organisation für Standardisierung einen neuen Standard für Cloud-Sicherheit herausgegeben: ISO 27017. Mittlerweile können alle der von uns vorgestellten Cloud-Anbieter diese neue Zertifizierung – ergänzend zur zuvor geltenden Norm 27001 („herkömmliche Rechenzentren und Dienstleistungen“) ¬– vorweisen. Ein vollumfänglicher Schutz vor dem Zugriff durch Unbefugte kann jedoch nur durch zusätzliche eigene Verschlüsselung der Dateien erreicht werden.
Nur bei selbst durchgeführter Verschlüsselung mit Zero-Knowledge-Standard kann niemand (nicht einmal der Anbieter der Verschlüsselungssoftware) Daten einsehen. Ausschließlich autorisierte Nutzerinnen und Nutzer haben Zugriff auf Ihre sensiblen Daten. Und selbst innerhalb einer Organisation oder eines Unternehmens können Richtlinien festgelegt werden, die bestimmten Personen oder Abteilungen Zugriff gewähren oder verweigern.
Verschlüsselung in der Cloud und Datenübertragung in die USA
Unternehmen müssen strenge Gesetze in Bezug auf den Datenschutz ihrer Kundinnen und Kunden und Angestellten berücksichtigen. Besonders schwierig scheint das, wenn man sich bei der Datenspeicherung auf ausländische Unternehmen verlässt – sitzen doch die größten Cloud-Anbieter in den USA. Mit der DSGVO wird Ende-zu-Ende-Verschlüsselung als Maßnahme zum Schutz von Daten im Ausland jedoch gesetzlich legitimiert.
Beim Speichern von personenbezogenen Daten müssen Unternehmen grundsätzlich vorsichtig sein, doch gute Verschlüsselung ist die Lösung dieses Problems, denn sie hebt die Datensicherheit enorm an.
Die 4 besten Clouds für Unternehmen im Vergleich
1. Microsoft OneDrive for Business
Pro Team-Mitglied pro Monat mind. 4,20 € (1 TB p.N.)
Die Business-Version von OneDrive hat 2016 einem neuen Sync-Client für Windows und Mac erhalten. Alle Daten werden seitdem automatisch synchronisiert und sind offline verfügbar. Für 4,20 Euro im Monat bekommen jede Nutzerin und jeder Nutzer je 1 TB zur Verfügung gestellt. Im Vergleich zu den 10 Euro pro Monat bei Dropbox ist das sehr günstig. Dateien dürfen bei OneDrive eine maximale Größe von 15 GB haben, damit die Synchronisation gelingt.
Henkel, Dakine und die Dana Holding Corporation sind Unternehmen, mit denen OneDrive auf ihren Seiten wirbt. Und auch bei unseren Unternehmenskunden ist der Cloud-Speicher im Microsoft-Universum (Microsoft Teams, Microsoft 356, SharePoint) der meistgenutzte – wie unsere Kundenbefragung vom Frühjahr 2020 ergeben hat.
Die Daten werden – laut Aussage von Microsoft – sowohl bei der Übertragung als auch im Ruhezustand verschlüsselt. Trotzdem liegen die Daten dem Cloud-Anbieter auch unverschlüsselt vor. Aus diesem Grund ist es sicherer, die Verschlüsselung selbst in die Hand zu nehmen. Zero-Knowledge-Verschlüsselung sollte dabei das Instrument der Wahl sein. Ganz wichtig: Dateien sollten verschlüsselt werden bevor (!) sie den eigenen Rechner verlassen und in die Cloud übertragen werden. So müssen Sie die Vertrauensfrage gar nicht erst stellen und können trotzdem genauso bequem mit Ihren Kolleginnen und Kollegen in der Cloud zusammenarbeiten.
Detaillierte Informationen zur OneDrive Nutzung für Unternehmen finden Sie hier.
2. Dropbox Business
** Pro Team-Mitglied pro Monat mind. 10 € (mindestens 5TB Speicherplatz)**
Die Dropbox Business-Version beinhaltet mehr Sicherheitsfunktionen als Dropbox für private Nutzer. Die Nutzerfreundlichkeit ist beim Cloud-Speicher-Pionier sehr hoch, weshalb der Dienst von Privatpersonen und Unternehmen immer noch gerne genutzt wird. Sicherheits- und Verwaltungstools machen die Nutzung von Dropbox Business einfach und unkompliziert. Ein bekanntes Unternehmen, das beispielsweise Dropbox nutzt, ist National Geographic. Dropbox wirbt damit, dass Unternehmen, die Dropbox nutzen, eine Steigerung der Produktivität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erzielen und Infrastrukturkosten senken.
Wenn Sie Dateien über die Webseite von Dropbox hochladen möchten, ist die Dateigröße auf 50 GB beschränkt. Dateien, die Sie direkt über die Dropbox-Software oder über die Verschlüsselungssoftware Boxcryptor hochladen, dürfen bis zu 350 GB groß sein.
Dropbox speichert bei Amazon S3. Der Preis für die gute Infrastruktur und Usability ist etwas höher als bei anderen Cloud-Anbietern. Pro Monat und pro Nutzer fallen mindestens 10 Euro an. Im Tarif Dropbox Business Standard gibt es 5 TB Speicherplatz pro Team (nicht pro Person). Die Server stehen nicht in Deutschland, weshalb Sie beim Speichern personenbezogener Daten genauso vorsichtig sein müssen, wie bei allen Anbietern in dieser Liste. Unternehmensdaten sind aber auch auf Servern im Ausland gut (und DSGVO konform) aufgehoben, wenn Sie zusätzliche Zero-Knowledge-Verschlüsselung einrichten.
Detaillierte Informationen zu Dropbox Business finden Sie hier.
3. Google Drive für Unternehmen
** Pro Team-Mitglied pro Monat mind. 4,68 € (30 GB p.N.)**
Google Drive für Unternehmen bietet eine gute Synchronisierung und Offline-Funktion. Der Support steht Ihnen rund um die Uhr per Telefon, Chat oder E-Mail zur Verfügung. Viele Anwenderinnen und Anwender schätzen die Suchfunktion bei Google Drive, mit der nach Schlagwörtern in Bildern, PDFs und Notizen gesucht werden kann. Allerdings ist diese Funktion nur möglich, weil Google die Inhalte der Cloud-Dateien kennt, analysiert und auswertet.
Daten werden zwar sowohl bei der Datenübertragung als auch im Speicher verschlüsselt. Doch Google hält eben auch die Keys, mit denen Ihre Daten wieder entschlüsselt werden können. Gemäß dem CLOUD Act können US-amerikanische Behörden von dieser Entschlüsselung Gebrauch machen – ein einfaches Formular mit einer Anfrage reicht. Zusätzliche Client-seitige Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist also auch bei Google Drive unbedingt notwendig.
Der Preis pro Teammitglied und Monat beginnt bei Google Drive im Paket „Business Starter“ bei 4,68 € mit 25 GB pro Nutzer. Für Preise von 9,36 € bis 15,60 € erhalten Unternehmen im „Google Workspace“ zwischen 2 TB und 5 TB pro Nutzer. Wie viel man für unbegrenzten Speicherplatz zahlen muss, gibt Google für das „Enterprise“-Modell nur auf Anfrage heraus.
Bei der maximalen Dateigröße wird Google Drive wohl kaum eine Firma vor Probleme stellen – denn mit 5 Terabyte maximaler Dateigröße dürfte wohl auch ein sehr umfängliches Backup in die Cloud synchronisiert werden können.
Detaillierte Informationen des Anbieters finden Sie hier
4. Box für Unternehmen
** Pro Team-Mitglied pro Monat mind. 4,50 € (100 GB p.N.)**
Der Fokus bei Box liegt auf Unternehmen, was bedeutet, dass sie sich besonders um eine benutzerfreundliche Oberfläche bemühen. Diese ermöglicht einen unkomplizierten Datenaustausch und einfache und schnelle Kollaboration. Trotzdem kommt sie in Sachen Benutzerfreundlichkeit nicht an den Konkurrenten Dropbox heran.
Bei Box können Sie mit 4,50 € pro Team-Mitglied mit 100 GB Speicher einsteigen. Im Einsteiger-Tarif können die Teams maximal 10 Nutzerinnen und Nutzer umfassen. In dieser Version dürfen sie jedoch nur Dateien mit einer Maximalgröße von 2 GB hochladen. Die Tarife Business, Business Plus und Enterprise bieten unbegrenzten Speicherplatz und ermöglichen den Upload größerer Dateien.
Box verschlüsselt Ihre Daten mit AES-256. Allerdings ist es keine Zero-Knowledge-Verschlüsselung. Die Server stehen nicht in Deutschland und Box arbeitet mit Amazon Web Services zusammen. Box unterstützt alle gängigen mobilen Systeme und ist laut Business Insider die Nr. 3 der meistgenutzten Cloud-Apps in Unternehmen.
Detaillierte Informationen zu Box für Unternehmen finden Sie hier.
Fazit zum Überblick der Cloud Speicher für Unternehmen
Aufgrund der hohen Nutzerfreundlichkeit und der gut ausgereiften Cloud-Technologie, werden hier diese vier großen Anbieter empfohlen. Natürlich gibt es weitere Cloud-Anbieter. Auch solche, die mehr Wert auf Sicherheit legen und Daten besser verschlüsseln.
Doch da auch in diesen Fällen die Keys für die Entschlüsselung bei den Cloud-Anbietern selbst liegen, empfehlen wir grundsätzlich immer eine zusätzliche Verschlüsselung mit Zero-Knowledge-Garantie. Dadurch bleibt die volle Kontrolle in Ihrem Unternehmen und Sie können trotzdem unbesorgt von dem komfortablen Angebot der marktführenden Cloud-Speicher profitieren.