Boxcryptor und Fotos – Bilder verschlüsselt speichern
Wir erhalten immer wieder Fragen dazu, wie Boxcryptor mit Fotos umgeht. Tatsächlich gibt es einige Besonderheiten, die man beachten muss, wenn man seine Bilder mit Boxcryptor verschlüsselt in der Cloud speichern möchte. In diesem Artikel geben wir einen Überblick.
So arbeitet Boxcryptor
Boxcryptor nutzt ein eigenes Dateiformat. Alle Dateien, die mit Boxcryptor verschlüsselt werden, erhalten die einheitliche Dateiendung “.bc“. Durch die Nutzung der .bc Dateiendung ist es anderen Programmen und auch dem Betriebssystem nicht mehr möglich zu erkennen, um welchen Dateityp es sich handelt. Außerhalb der Boxcryptor Software (und damit auch ohne den Key für die Entschlüsselung der Datei) ist nicht mehr zu unterscheiden, ob es sich bei der Datei beispielsweise um eine .PDF, eine Word-Datei (.docx) oder einen Film (z.B. .avi) handelt.
Eine Besonderheit unserer .bc Datei ist, dass sie nicht nur die Informationen aus der ursprünglichen Datei enthält, sondern in einem besonderen „Dateiheader“ auch Informationen zum Ver- und Entschlüsseln, sowie Meta- Informationen wie beispielsweise die Dateigröße enthalten sind.
Für eine detailliertere Beschreibung der Funktionsweise von Boxcryptor stellen wir auf unserer Webseite einen Technischen Überblick zur Verfügung.
Thumbnails mit Boxcryptor: Mobil oder Desktop?
Thumbnails werden die kleinen Vorschaubilder von Bilddateien genannt. Viele Nutzer von Computern oder Smartphones sind es gewohnt, ihre Fotos mit Hilfe der Thumbnails zu durchsuchen. Dies ist mit Boxcryptor nicht immer möglich. Unter Boxcryptor werden auf mobilen Endgeräten grundsätzlich keine Thumbnails zur Verfügung gestellt. Allerdings gibt es bei den Smartphones Unterschiede ob Thumbnails angezeigt werden oder nicht – doch dazu später mehr.
Aber warum ist das so?
Thumbnails können nur erstellt werden, wenn derjenige, der sie erstellt, Zugriff auf den Inhalt der Dateien hat. Standardmäßig trifft dies auf die Cloud-Speicheranbieter zu. Sie lesen die Dateien aus und generieren die Thumbnails auf ihren Servern. Genau diesen Zugriff wollen Nutzer von Verschlüsselungssoftware jedoch vermeiden.
Boxcryptor basiert auf dem Prinzip der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Das bedeutet, dass die Dateien, sobald sie das Gerät des Boxcryptor-Nutzers verlassen, verschlüsselt sind. Und zwar solange, bis dieser Nutzer sie wieder herunterlädt. Boxcryptor könnte die Thumbnails also nur on demand (also auf Abruf) auf dem jeweiligen Gerät des Nutzers erstellen. Bei einer großen Anzahl von Dateien würde die Darstellung von Thumbnails schnell einen extrem hohen Rechenaufwand verursachen, wodurch es zu langen Wartezeiten kommen würde. Besonders beim Zugriff durch mobile Endgeräte ist das zum Teil technisch gar nicht möglich. In jedem Fall ist es jedoch für den Benutzer ziemlich lästig. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, auf mobilen Endgeräten keine Thumbnails anzubieten.
Wir raten stattdessen dazu, zur Orientierung eine aussagekräftige Ordnerstruktur anzulegen. Das verbessert nicht nur die Performance von Boxcryptor auf Ihrem Endgerät, sondern trägt auch noch ganz allgemein zu einer besseren (und schnelleren!) Auffindbarkeit von Bild- und Filmdateien bei.
Thumbnails auf iOS: Geht doch!
Falls Sie jedoch Nutzer eines mobilen Gerätes von Apple (also iPad oder iPhone) besitzen, so kann ab iOS 11 Boxcryptor in die Dateien-App des Herstellers integriert werden. Wie dies in den Einstellungen schnell und einfach möglich ist und welche Vorteile damit einhergehen erfahren Sie hier.
Mit dieser Integration entschlüsselt also Boxcryptor die gewünschte Datei (wie gewohnt ohne dass Sie es bemerken) und diese wird dann über die Dateien-App wiedergegeben. Letztere erstellt dabei ein eigenes Thumbnail, welches unabhängig von der .bc-Datei als Bild im Zwischenspeicher der Dateien-App abgelegt wird. Das Thumbnail aus dem Zwischenspeicher wird auch weiterhin angezeigt, obwohl die Datei selbst wieder sicher verschlüsselt in der Cloud liegt. Das bedeutet: Jedes Foto, das Sie unter iOS über die Dateien-App-Integration für Boxcryptor einmal geöffnet haben, erhält auf Ihrem jeweiligen Gerät lokal ein Thumbnail.
Ähnlich gilt dies auch nach wie vor für Desktop-Geräte: Dort liegen Ihre Dateien (anders als auf mobilen Geräten) als lokale Kopie immer auf Ihrer Festplatte vor. Thumbnails darzustellen ist also für Finder (macOS) und Explorer (Windows) kein Problem. Lediglich „Online-only“-Dateien müssen erst heruntergeladen werden und sind dann ebenfalls lokal verfügbar – inklusive Vorschau. Dieses Feature macht unter anderem die „Smart Sync“-Funktion von Dropbox oder „Backup and Sync“ von Google möglich, welche ebenfalls von Boxcryptor unterstützt werden.
Kostenfreier Speicher
Einige Cloud-Provider bieten ihren Nutzern die Möglichkeit, Bilder kostenfrei zu speichern. Das bedeutet, dass Dateien mit einer bildspezifischen Dateiendung (bsp. „.jpg“) nicht zulasten des vertraglich vereinbarten Speichervolumens gerechnet werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber leider auch, dass das Nicht-anrechnen von Bilddateien auf die maximale Cloud-Speicherkapazität durch die .bc Dateiendung von Boxcryptor außer Kraft gesetzt ist. Speziell zum Abspeichern von Bilddateien ausgewählte Cloud-Speicherdienste können dadurch ihren höheren Nutzwert gegenüber anderen Diensten verlieren. Eine Migration der Dateien könnte notwendig werden.
Konsequenz für das Speichern von Bildern in Cloudspeichern
Diese Tatsachen, dass Thumbnails mobil (außerhalb der Dateien-App von Apple) nicht angezeigt und kostenfreier Fotospeicher nicht genutzt werden können, lässt möglicherweise Fotografen davor zurückschrecken, auf Verschlüsselung der Bilder zu setzen. Allerdings muss an dieser Stelle gesagt werden, dass insbesondere der Schutz des höchstpersönlichen Bildes in der Cloud wirklich niemals vernachlässigt werden sollte.
Wir haben in der Vergangenheit schon mehrfach gesehen, was passieren kann, wenn besonders persönliche Bilder ungeschützt in einer Cloud „liegen“ – fragen Sie doch mal Jennifer Lawrence.
Und es ist völlig egal, ob es sich um die privaten Aufnahmen einer bekannten Person handelt, oder „nur“ um Ihre Urlaubsfotos: Alle privaten Bilder sollten sicher verschlüsselt sein, damit sie niemals in die falschen Hände geraten.
Fazit – Boxcryptor und Fotos gehören zusammen. Trotz allem
Insbesondere der im letzten Absatz angesprochene Schutz von Bildern, welche bei einem Cloud-Speicherdienst „abgelegt“ sind, hebt hervor, wieso Boxcryptor und Fotos genauso zusammengehören, wie alle anderen sensiblen Dateien und Boxcryptor. Vor allem, wenn Dateien Informationen (also auch Bildmaterial) aus unserem höchstpersönlichen Leben enthalten, bedarf es zusätzlichen und vor allem zuverlässigen Schutzes.
Schützen Sie deshalb Ihre Bilder mit Boxcryptor – selbst wenn dies den Verzicht auf Thumbnails auf Ihren Mobilgeräten bedeuten könnte. Die Sicherheit Ihrer Daten ist es mit Sicherheit wert!