Die neue Boxcryptor-App für macOS ist da
Es ist soweit: Für macOS gibt es eine neue Boxcryptor-App. Auf Apples Desktop-Geräten ändert sich unter der Haube unserer Verschlüsselungssoftware einiges, denn wie auch bei iOS haben wir den Code der macOS-App von Grund auf neu geschrieben. Zum offiziellen Start erklären wir unsere Beweggründe, welche Vorteile die neue Version für unsere Nutzerinnen und Nutzer bringt und warum Boxcryptor damit auch für die Zukunft hervorragend aufgestellt ist.
Kurzfassung:
- Boxcryptor wechselt vom virtuellen Laufwerk zur voll integrierten „File-Provider-App“.
- Neben der Verschlüsselung übernimmt Boxcryptor jetzt auch die Synchronisation der Dateien.
- Datenverschlüsselung auf Macs wird dadurch einfacher als je zuvor.
- Die Spotlight-Suche in Boxcryptor kommt zurück.
Nutzerinnen und Nutzer können die neue App für macOS 12 ab sofort herunterladen.
Warum musste Boxcryptor für macOS überarbeitet werden?
Boxcryptor verwendete bisher eine sogenannte Kernel-Erweiterung um das virtuelle Laufwerk der Legacy-App in macOS einzubinden. Schon seit einiger Zeit löst sich Apple allerdings aus Sicherheits- und Stabilitätsgründen von Kernel-Erweiterungen und erschwert zunehmend deren Nutzung. Mit macOS Big Sur hat Apple zum ersten Mal bestimmte Kernel-Erweiterungen überhaupt nicht mehr zugelassen. Die endgültige Abkehr von Kernel-Erweiterungen in macOS ist nur noch eine Frage der Zeit.
Apple setzt stattdessen auf neue, moderne Schnittstellen. Da diese von Apple als langfristige Lösung gesehen werden, ersetzen sie nach und nach die Anwendungsfälle der Kernel-Erweiterungen. Für die Integration von Cloud-Speichern – und damit auch Boxcryptor – sieht Apple die File-Provider-Schnittstelle vor. Entsprechend nutzt die neue Boxcryptor-App für macOS nun diese Schnittstelle, die mit macOS Monterey neu eingeführt wurde.
Der Apple-Support gibt inzwischen die Empfehlung aus, nur auf Applikationen zu setzen, die keine Kernel-Erweiterung benötigen.
Boxcryptor für macOS: Unterschiede zur Legacy-App
Mit dem offiziellen Start der neuen Boxcryptor-App für macOS ist die volle Funktionalität der bisherigen Version erreicht. Diese wird damit offiziell zur „Legacy-App“, die zwar weiterhin für macOS 10.15, 11 und 12 unterstützt wird, allerdings keine Updates für zukünftige Versionen von macOS mehr erhalten wird. Die neue App erfordert aus technischen Gründen mindestens macOS 12.
Obwohl sich die Anwendung selbst kaum anders anfühlt, gibt es einige Änderungen, die vor allem das Nutzungserlebnis deutlich verbessern. Die Unterschiede zwischen der neuen Boxcryptor-App für macOS und der Legacy-App im Überblick.
Neu: Synchronisation, Spotlight und vereinfachte Installation
Boxcryptor für macOS nutzt kein virtuelles Laufwerk mehr, sondern ist nun eine File-Provider-App. Das bedeutet, dass die Anwendung zusätzlich zur Verschlüsselung auch die Synchronisation der Daten übernimmt. Dadurch ist auch die lange vermisste Spotlight-Suche wieder möglich. Da Boxcryptor keine Kernel-Erweiterung mehr benötigt, sind auch keine Änderungen an den Sicherheitseinstellungen von Apple-Silicon-Macs mehr notwendig, wodurch die Installation erheblich vereinfacht und optimiert wird. Es genügt die Boxcryptor-App in den Programme-Ordner zu ziehen und fertig.
Aktuell werden nur Ordner für die Suche mit Spotlight indiziert, die bereits von Boxcryptor synchronisiert und geöffnet wurden. An der Indizierung noch nicht besuchter Ordner arbeiten wir bereits.
Lokale Speicherunterstützung und Dateien-Schutz
Obwohl Boxcryptor vor allem zur Verschlüsselung von Cloud-Speichern entwickelt wird, gibt es weiterhin eine lokale Speicherunterstützung. Diese beinhaltet auch die Verwendung von Netzwerkfreigaben. Damit können Sie weiter wie bisher einen beliebigen Ordner auf Ihrem System in Boxcryptor verfügbar machen, indem Sie ihn manuell hinzufügen. Dies schließt Sync-Ordner eventuell nicht von Boxcryptor unterstützter Cloud-Anbieter ein.
Für den Fall, dass Ihr Mac auch von anderen Personen genutzt wird, bieten wir optional den Dateien-Schutz an. Damit können Sie, wie auch auf iOS-Geräten, Dateien in Boxcryptor gegen unerwünschten Zugriff sperren, ohne sich vollständig abmelden zu müssen.
Mehr zum Dateien-Schutz erfahren Sie in unserem Artikel: Dateien-Schutz in Boxcryptor für iOS.
Was ändert sich für Nutzerinnen und Nutzer?
Das Nutzungserlebnis wird durch die neue Boxcryptor-App für macOS optimiert und vereinfacht. Die Installation der Software Ihres Cloud-Anbieters ist nicht mehr nötig. Wenn Sie einen Cloud-Speicher mit Boxcryptor verwenden möchten, fügen Sie diesen einfach in den Boxcryptor-Einstellungen hinzu. Er wird danach als „Boxcryptor“-Speicherort in der Seitenleiste des Finders erscheinen. Auf diese Weise können Sie sicher sein, dass Ihre Daten stets geschützt sind und Sie nicht versehentlich Daten in einem unverschlüsselten Ordner ablegen können.
Boxcryptor ist ab sofort die einzige App, die Sie für sichere Arbeit mit Cloud-Dokumenten benötigen Die Boxcryptor-App übernimmt die On-Demand-Synchronisation und Verschlüsselung der Dateien und Ordner. Diese werden erst bei Zugriff aus der Cloud heruntergeladen und entschlüsselt, wodurch vor dem Zugriff kein zusätzlicher Speicherplatz verbraucht wird. Nur heruntergeladene Dateien belegen Speicherplatz auf dem Mac. Und sollte dieser einmal knapp werden, kümmert sich macOS automatisch darum, nicht verwendete Dateien wieder zu entfernen. Alternativ können Sie über den Kontextmenüeintrag „Download Entfernen“ manuell Speicherplatz freigeben.
Über die Kontextmenü-Funktion „Jetzt Laden“ können Sie nicht nur einzelne Dateien, sondern ganze Ordnerstrukturen mit einem Klick von Boxcryptor herunterladen lassen. Einmal heruntergeladen Dateien können auch dann geöffnet werden, wenn Sie keine Internetverbindung haben sollten.
FileVault für Festplattenverschlüsselung
Die File-Provider-Schnittstelle sieht keine lokale Verschlüsselung durch Drittanbieter-Apps wie Boxcryptor vor. Sobald die verschlüsselten Daten auf die Festplatte heruntergeladen und entschlüsselt werden, sind sie dort deshalb zunächst ohne besonderen Schutz gespeichert. Boxcryptor verschlüsselt nur vor der Synchronisation mit der Cloud. Dies geschieht, wie gewohnt, ganz automatisch und sorgt weiterhin für einen optimalen Schutz Ihrer Dateien in der Cloud. Für den zusätzlichen Schutz von Dateien und Ordnern auf der lokalen Festplatte sollten Sie auf FileVault zurückgreifen, das in macOS enthaltene Festplatten-Verschlüsselungstool von Apple.
Die Verschlüsselung der lokalen Festplatte mittels FileVault ist in jedem Fall dringend empfohlen – unabhängig davon, ob Boxcryptor genutzt wird oder nicht. Festplatten-Verschlüsselung ist ein elementarer Bestandteil der Gerätesicherheit.
Ver- und Entschlüsseln bestehender Dateien
Boxcryptor ermöglicht Ihnen, Dateien vor dem Upload an einem Speicherort Ihrer Wahl sicher zu verschlüsseln. Es ist unsere Überzeugung, dass Informationen Ihr Endgerät niemals unverschlüsselt verlassen sollten. Deshalb haben wir auch verschiedene Möglichkeiten integriert, um ein sicheres Teilen von Daten zu ermöglichen. Dennoch kommt es vor, dass Daten unverschlüsselt in der Cloud liegen – z. B. weil Boxcryptor noch nicht im Einsatz war – und nachträglich verschlüsselt werden sollen.
Diese Option ist auch im neuen Boxcryptor für macOS über das Kontextmenü (Rechtsklick auf eine Datei oder einen Ordner) als „Erstellen einer verschlüsselten Kopie“ verfügbar. Wenn Sie eine verschlüsselte Kopie erstellen, können Sie Berechtigungen direkt verwalten und Ordner oder Dateien so unmittelbar freigeben.
Das Anlegen einer verschlüsselten Kopie entfernt das Original nicht. Sofern Sie die unverschlüsselte Datei aus der Cloud entfernen möchten, können Sie dies nach dem Erstellen einer verschlüsselten Kopie durch manuelles Löschen tun.
Wie geht es weiter?
Durch die vollständige Neuentwicklung in der Programmiersprache Swift und mit aktuellen Technologien ist die Zukunftsfähigkeit unserer App sichergestellt. Boxcryptor für iOS und macOS können damit optimal weiterentwickelt werden.
Möchten Sie mehr erfahren? Sie finden eine FAQ mit weiteren Informationen auf unseren Hilfe-Seiten.
Boxcryptor für macOS Ventura
"There is one more thing." Wie jedes Jahr erreichen uns bereits Fragen, wann Boxcryptor macOS Ventura unterstützen wird, das sich aktuell noch in der Beta-Phase befindet. Dank unserer neuen App können wir sagen: Ab sofort. Im Gegensatz zur Legacy-App und früheren macOS-Versionen waren dafür keinerlei Anpassungen notwendig, was uns in unserer Entscheidung zum Technologiewechsel einmal mehr bestätigt.
Gleichzeitig wird die Legacy-App Ventura nicht mehr unterstützen. Ein Wechsel vor dem offiziellen Release von macOS Ventura wird unbedingt empfohlen.